Bleierne Ernte

Moin,
kürzlich gelang es endlich mal wieder, einen etwas längeren Ausflug zu unternehmen - es zog meinen Kumpel und mich in Richtung einer alten norddeutschen Festung am der Elbe, um auf einem Stoppelacker (so meinte mein Kumpel zumindest) in Sichtweite nach interessanten Funden Ausschau zu halten.
Gleich die erste Überraschung: Der Landwirt war gerade dabei, die Fläche mit anrüchigen Streifen zu dekorieren. Zum Glück war das Zierwerk zum Teil schon etwas eingezogen, also stapften wir wacker los.
Kurze Zeit später gab es die ersten Signale - ein pilzförmiger Schnallendorn für mich, für meinen Kumpel den großen Bleiklumpen.
Zäh ging es weiter - fast jeder zweite Fund war aus dem Material Blei geformt:

von der - häufig regional gesalzenenen - Plombe




über die Musketenkugel (Nestbau einmal anders)


bis hin zum Infanteristen ohne Kopf und Fuß, ihm zur Seite gestellt das passende Pferd.
Eine dekorative Tülle von was auch immerr war hier der Ausreißer.


Es fanden sich auch so einige Knöpfe:



Scherben lagen eine ganze Menge rum, allerdings nur wenige auffällige Exemplare:



Zierwerk von Uhrenschlüssel bis Buchverschluss:



Ein schildförmiger Beschlag:



Und natürlich auch Münzen:



Jener "Silbern Schillin(g)" war die interessanteste Münze des Tages, habe ich im Netz nicht gefunden.




Ach ja, nach drei Suchstunden, ich war gerade in einer Fundstähne, ging mein Detektor auf einmal aus - die 28er Spule war leer. Zum Glück lag im Kofferraum noch der Reservedetektor mit der 22er - allerdings stand das Auto nicht nur 10 Meter weiter. Diese Variante hielt dann die letzten knapp 4 1/2 Stunden durch.



Viele Grüße
Olaf

Welch Funddichte.

Schöne Funde.

Sauber gefunden Olaf

Da wart Ihr aber Fleißig Gratuliere

Sportlich da wart ich fleißig und tolle funde dabei mein Glückwunsch

sehr schöne funde, vor allem der silber schilling.
mit dem hast du mich richtig gefordert, den sogar dieser ist im world coins buch nicht eingetragen (zumindest nicht mit foto) und alles durchlesen bei ca. 1400 seiten ist auch für mich nicht machbar.

aber....

ich habe ja eine bekannte, sie wird von mir immer liebevoll *die roten haare des wissens* genannt, und der habe ich ein foto geschickt.
nach ein paar minuten kam eine antwort ;-)

dies ist ein silberschilling 1621 braunschweig-lüneburg-celle

im netzt konnte ich diesebüglich auch nix finden, also mal bei aktionshäusern geschaut und siehe da - da gibt es ihn


da hast was ganz besonderes gefunden - gratuliere

Bestimmung der Prägung durch einen unserer Archäologen (der ihn auch als sehr selten einstufte): Geprägt unter Christian von Braunschweig-Lüneburg, Bischof von Minden, auch Christian von Minden (1611-1633)

Donnerwetter

Die Bleiwürfel könnten römisch sein, ein Bekannter hat solche auch schon gefunden,angeblich sollten die Römer Botschaften geschrieben haben, und diese dann so gefaltet haben.Obs stimmt weiß ich nicht.

Naja, Mecklenburg ist nicht gerade Römerland. Dafür wurde die nahegelegene Festung nicht nur jahrhundertelang genutzt, sondern auch belagert. Insofern kann das Blei auch einfach Grundmaterial zum Kugelgießen gewesen sein.